Häufig gestellte Fragen: Spot Margin (EWR)

Veröffentlicht am 12. Dez. 2025Aktualisiert am 24. Dez. 2025Lesezeit: 6 Min.

Was ist Spot-Margin-Trading?

Spot-Margin-Trading auf OKX ermöglicht dir, Kryptowährungen mit geliehenem Kapital zu handeln – und das direkt auf dem Spotmarkt. Du kaufst oder verkaufst echte Krypto-Assets im Orderbuch, erhältst aber zusätzliche Kaufkraft durch Hebel. So kannst du größere Positionen eröffnen, ohne vorher mehr eigenes Kapital einzahlen zu müssen.

Weil Hebel sowohl Gewinne als auch Verluste verstärkt, ist ein gutes Verständnis von Collateral, Margin-Level und Liquidationen entscheidend, bevor du mit dem Margin-Trading startest.

Wie funktioniert Spot-Margin-Trading?

Wenn du eine Margin-Position öffnest, leiht dir OKX Kapital. Deine vorhandenen Assets dienen dabei als Sicherheit (Collateral).

Beispiel

  • Du hast 1.000 USDC auf deinem Konto.

  • Du möchtest BTC im Wert von 5.000 USDC kaufen.

  • Mit z. B. 5x Hebel kannst du dir 4.000 USDC leihen und die gesamte Order auf dem BTC/USDC-Spotmarkt platzieren.

  • Nach der Ausführung liegt der komplette BTC-Betrag auf deinem Margin-Konto.

  • Dein Positionswert und deine noch unrealisierte GuV verändern sich mit dem BTC-Preis.

  • Beim Schließen der Position verkaufst du das BTC, zahlst die geliehenen Mittel zurück und behältst einen möglichen Gewinn.

  • Rollover-Gebühren fallen an, solange die geliehenen Mittel bestehen.

Ablauf eines Margin-Trades

  1. Collateral bereitstellen

  2. Assets leihen (abhängig von deinem Margin-Level)

  3. Long- oder Short-Position eröffnen

  4. Kredit beim Schließen der Position zurückzahlen

Hinweis: Geliehene Mittel können nicht abgehoben werden. Sie dienen ausschließlich dem Handel.

Wie funktioniert das „Leihen“?

Auch bekannt als Borrowing

OKX ermöglicht es dir, Mittel von Kreditgebern im EWR (EEA) zu leihen, um Spot-Margin-Positionen zu eröffnen.

Eigentum am Asset

  • Long (Margin-Kauf): Das gekaufte Krypto-Asset gehört dir.

  • Short (Margin-Verkauf): Du leihst das Asset, verkaufst es und musst es später zurückkaufen.

Reale Trades im Orderbuch

Alle Spot-Margin-Trades werden wie normale Spot-Trades ausgeführt:

  • Sichtbar im öffentlichen Orderbuch

  • Echtes Marktvolumen und Liquidität

  • Slippage und Ausführungszeiten wirken wie gewohnt

  • Große Orders können den Markt bewegen

Das macht Margin-Trading für Krypto-Trader attraktiv, die mit realen Marktpreisen handeln wollen.

Risiken beim Margin-Trading

1. Liquidationsrisiko

Sinkt dein Margin-Level unter die erforderliche Maintenance Margin, kann OKX deine Position automatisch schließen. So wird sichergestellt, dass geliehene Mittel zurückgezahlt werden.

2. Zinskosten

Du zahlst Rollover-Gebühren, solange du geliehenes Kapital nutzt. Lang laufende Margin-Positionen können dadurch weniger profitabel werden.

3. Verstärkte Verluste

Hebel verstärkt Chancen und Risiken gleichermaßen. Ein starker Kursrückgang kann dein komplettes eingesetztes Kapital vernichten.

4. Kredit-Limits

Jedes Margin-Paar hat Limits für Hebel, Kreditmengen und APR. Diese können sich aufgrund der Marktliquidität ändern.

Hinweis: Spot-Margin-Trading ist derzeit nur für Nutzer im EWR verfügbar.

Wie vermeide ich Liquidationen?

Was ist eine Liquidation?

Eine Liquidation passiert, wenn dein Margin-Level unter die Maintenance Margin fällt. Deine Position wird dann automatisch geschlossen, um den Kredit zu decken.

Hier sind die wichtigsten Tools und Features, die dir beim Margin-Trading helfen können, das Liquidationsrisiko zu senken – sauber auf Deutsch, mit den zentralen Denkfallen gleich daneben.

1) Gesundes Margin-Level halten (Margin Ratio / Margin Level)

  • Wozu es dient: Die Margin Ratio ist die zentrale Kennzahl, um zu sehen, wie nah du an einer Liquidation bist.

  • Typische Plattform-Features: Live-Anzeige von Margin-Ratio, Maintenance-Margin, häufig auch ein geschätzter Liquidationspreis.

  • Denkfalle: Schwellenwerte wie „Liquidation bei 100%“ und „Margin Call bei 300%“ sind börsenspezifisch und können sich je nach Positionstier, Positionsgröße, Zinsen/Funding und Volatilität ändern. Also: nicht als universelle Regel behandeln.

2) Stop-Loss-Orders nutzen

  • Wozu es dient: Ein Stop-Loss schließt (oder reduziert) deine Position automatisch, sobald ein festgelegter Kurs erreicht wird – zur Begrenzung potenzieller Verluste.

  • Häufige Varianten:

    • Stop-Market: hohe Ausführungswahrscheinlichkeit, aber potenziell mehr Slippage

    • Stop-Limit: mehr Preiskontrolle, kann aber in schnellen Moves nicht gefüllt werden

    • Trailing Stop: zieht bei positiver Bewegung nach und sichert Gewinne ab

  • Denkfalle: Stop-Loss ist kein Schutzschild. Bei Sprüngen/Flash-Moves kann es zu Slippage oder Teilfills kommen.

3) Leverage (Hebel) anpassen

  • Wozu es dient: Niedrigerer Hebel vergrößert den „Puffer“ bis zur Liquidation und reduziert die Geschwindigkeit, mit der Verluste dein Collateral auffressen.

  • Was viele Börsen anbieten: Hebel pro Position sowie oft Cross Margin vs. Isolated Margin:

    • Isolated Margin: nur das zugewiesene Collateral ist betroffen

    • Cross Margin: gemeinsames Collateral über Positionen hinweg; kann Liquidationen verhindern – oder Verluste auf das ganze Konto ausweiten

  • Denkfalle: Hoher Hebel wirkt „effizient“, ist in volatilen Märkten aber häufig einfach „liquidationsfreundlich“.

4) Liquidations- und Margin-Alerts einrichten

  • Wozu es dient: Warnungen, wenn deine Margin Ratio Richtung Maintenance Margin läuft oder der Liquidationspreis näherkommt.

  • Typische Kanäle: App-Push, E-Mail, ggf. SMS/Telegram (je nach Börse).

  • Denkfalle: Alerts helfen nur, wenn du auch handeln kannst. In Phasen mit hoher Volatilität, Ausfällen oder wenn du schläfst, sind sie eher Beruhigungstee als Risikomanagement.

5) Sub-Accounts nutzen

  • Wozu das dient: Trennung von Sicherheiten nach Strategien – damit ein riskanter Ansatz nicht dein gesamtes Kapital gefährdet.

  • Typische Anwendung: Ein Sub-Account für kurzfristiges Trading, einer für langfristige Holdings, einer für Tests/Strategien.

  • Denkfalle: Sub-Accounts reduzieren den „Blast Radius“, ersetzen aber nicht Positionsgröße, Stops und Disziplin.

Bonus-Features, die oft unterschätzt werden

  • Borrow-/Zins-Übersicht: Zinsen können das Margin-Level schleichend verschlechtern.

  • Reduce-only Orders: verhindern, dass du beim Exit aus Versehen die Position vergrößerst.

  • Teil-Liquidation / Auto-Deleveraging (falls vorhanden): je nach Plattform kann das Risiko anders abgefedert werden.

Was passiert bei einer Liquidation?

Bei einer Liquidation schließt OKX deine Position zum aktuellen Marktpreis, um den Kredit zu decken.
Bleibt nach dem Ausgleich noch Guthaben übrig, wird es dir automatisch gutgeschrieben.

Weitere Informationen zum Handeln, Hebel und Risiken findest du hier: